GTX 780 BIOS-Mod
Projektüberblick
In meinem alten PC war eine NVIDIA GTX 780 verbaut, die grundsätzlich noch gute Dienste leistete.
Allerdings wurde der Betrieb durch einen defekten VRAM erschwert. Ziel des Projekts war es, die Karte trotz Hardwaredefekt wieder stabil nutzbar zu machen.
Diagnose mit nvidia-mats
Zur Lokalisierung des defekten Speicherbereichs kam das Tool nvidia-mats zum Einsatz.
MATS (Memory Analysis Test Suite) ist ein Bestandteil von MODS, einem leistungsstarken Diagnosesystem für NVIDIA-Grafikkarten.
Es prüft gezielt die Speicherchips der GPU auf Fehler und ermöglicht so die Identifikation defekter Speicherbänke.
Mit diesem Tool konnte zuverlässig festgestellt werden, dass Speicherbank D fehlerhaft war.
BIOS-Modifikation mit oldnvidiaartifacts
Nach der Diagnose kam das Tool oldnvidiaartifacts zum Einsatz.
Ich habe die Windows-Version im nicht-automatischen Modus verwendet, um maximale Kontrolle über den Flash-Vorgang zu behalten.
oldnvidiaartifacts funktioniert mit GPUs der Serien Fermi, Kepler und 750Ti und kann defekte Speicherbänke oder andere GPU-Fehler (z. B. Artefakte oder Code 43) durch ein modifiziertes VBIOS deaktivieren. Nach der Modifikation lassen sich die GPUs wieder in jedem Computer verwenden. Selbst High-End-Karten wie die GTX Titan 6GB werden unterstützt.
Vorgehensweise im nicht-automatischen Modus
- BIOS-Backup der Karte erstellen
- Defekte Speicherbank markieren und deaktivieren
- „Enable boot without driver“ aktivieren
- Dies ist ein spezieller Bootmodus, bei dem man zwischen regulärem Boot und Safe Mode ohne installierten Videotreiber wählen kann
- Den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen
- Modifiziertes BIOS mit nvflash auf die Karte schreiben
Nach erfolgreichem Flash lief die GTX 780 wieder stabil, allerdings mit reduziertem VRAM von 2,5 GB statt der ursprünglichen 3 GB.
Limitierungen
- Die Karte kann weiterhin alle Spiele und Anwendungen nutzen, die keine volle 3 GB VRAM benötigen
- Leistungseinbußen sind minimal, jedoch abhängig von VRAM-intensiven Anwendungen
- BIOS-Modifikation birgt Risiko des Brickens, daher Backup und vorsichtiges Vorgehen unbedingt empfohlen
Upgrade auf RX 570
Mittlerweile wurde die GTX 780 durch eine gebrauchte AMD RX 570 ersetzt.
Gründe:
- NVIDIA 470-Treiber unter Linux wird nicht mehr langfristig unterstützt
- Treiber benötigen teilweise spezielle Boot-Parameter
- AMD mit dem amdgpu-Treiber bietet stabilen Support für aktuelle Linux-Systeme
- RX 570 war günstig verfügbar und läuft einwandfrei
Fazit
Die Modifikation der GTX 780 zeigt, dass selbst Hardwaredefekte durch BIOS-Änderungen teilweise umgangen werden können.
Langfristig erwies sich ein Wechsel zu moderner Hardware jedoch als sinnvoll, um Treiber-Support und Stabilität zu gewährleisten.
Bilder zum Projekt
(Hier folgt die Bilderserie oder der Link zu Fotos der BIOS-Modifikation und der Karte)